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Der Meltemi ist der Name des kräftigen Windes in der Ägäis. Er ist es, der Rhodos den Ruf als eines der windsichersten Plätzchen auf diesem Planeten verschafft. Und so ist es auch
nicht verwunderlich, dass es hier mehr Surfstationen gibt, als Motorradfahrer die einen Helm tragen. Und da sich Rhodos ganz nebenbei auch noch als Sonneninsel einen Namen gemacht
hat, konnten wir auch unsere Damen von diesem Reiseziel überzeugen. Darüber hinaus: "Schatzi, und diese Blütenpracht im Mai...". Also fanden wir uns am 7. Mai 2001 im Hotel Blue
Bay in Trianda/Rhodos ein. Bei der vorgelagerten Surfstation "Meltemi Power" sorgten wir fortan für Einnahmen in Sachen Geld und Einbußen in Sachen Boards, Segel und Masten. Wir mieteten uns in den
Boardpool ein und konnten fortan das komplette Materialangebot nutzen. Mit dem durch die ersten Fußschlaufenfahrten auf der Müritz gestärkten Selbst-bewusstsein, ließen wir unsere Bretter zu Wasser. Dieses Selbstbewusstsein jedoch, spülte es nach der ersten Welle zusammen mit unserem Equipment sofort wieder an den
Strand zurück. Und auch in Sachen Neopren merkte ich schnell, dass sich mein Bahama- Shorty bei 18 Grad Wasser und 5 Beaufort recht frostig anfühlt. Beim Todeskampf mit der Welle wurde es dann allerdings schneller warm, als mir lieb war. Doch nach ein paar Tagen wurden die Starts
sicherer, die Bretter kleiner und das Grinsen immer breiter. Die zunehmenden Heldentaten auf dem Wasser und deren sorgfältige Auswertung bei den Mahlzeiten führte bei unseren Frauen jedoch zu
starkem Blutverlust im Ohrenbereich. Und so kam es, dass sie uns bisweilen recht früh am Abend verließen. Meistens wollten wir spätestens nach 15
Minuten nachkommen. Bei der 15 blieb es dann auch. Allerdings nicht Minuten sondern Rum-Colas. Reiners abendliche Fahrten zu den schönsten Tavernen der Gegend stimmte sie aber wieder milde. Dabei entpuppte sich sein Wohnmobil als fahrende Diskothek, und fing daher dann auch
auf glatter Straße an zu wackeln. Und so verbrachten wir die restlichen Tage mit einem Tagesablauf, an den wir uns gern gewöhnt hätten. (näheres auch siehe "Tagesablauf eines Windsurfers") Umso
schwerer fiel es uns dann auch, nach den vierzehn Tagen im wahrsten Sinne die Segel zu streichen. Mit vielen Gleiterlebnissen und Meltemi-Power-Kaffeetassen im Gepäck
verabschiedeten wir uns von Reiner und flogen zurück in die wirkliche Welt.
Aber wir kommen wieder - Gunnar |
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Auf die Dauer hilft nur ....... Urlaubsbericht einer Surferfrau !!!
Schatz – wo fahren wir denn dieses Jahr in den Urlaub hin. So schallte diese Frage im Januar 2001 durch unsere kleine Wohnung. Es muss aber
eine Surfstation in der Nähe sein - sonst ist das nicht so toll -habe keine Lust ewig weit zu laufen – so mein lieber Ehemann. Na dann schau doch mal in die Kataloge – ich schon etwas genervt zurück. Nach
eingehender Recherche und einigen langen Telefonaten mit unseren Freunden haben wir uns für das Hotel Blue Bay in Trianda, auf Rhodos entschieden.
Surfstation direkt vorm Hotel – da lachte das Surferherz und mir ahnte schon Schlimmes. Hurra – wir waren gut auf Rhodos gelandet und urplötzlich waren die Wellen, die Windstärken, das zu erwartende Material etc.
Hauptthema. Der Bus zum Hotel fuhr unseren Surfhelden zu langsam ( obwohl wir die ersten waren die wieder aussteigen konnten ) und überhaupt ging alles viel zu schleppend - Mann wollte ja surfen.
Ich als Surferfrau hatte meine Nerven in den vorangegangenen Monaten gut auf die nun folgenden Surfwochen vorbereiten können. Kaum im Hotel angekommen – das Einchecken ging wieder viel zu langsam – standen wir
auch schon am Strand, vor der „heiligen“ Surfstation „Meltemi Power“. Ehe ich mich versah, stand mein Surfgott schon
in voller Ausrüstung, mit einem Surfbrett, Segel und Shorty am Strand und schaute nun doch etwas skeptisch drein. Nanu – ganz schön windig und die Wellen – irgendwie anders als gedacht und
völlig ungewohnt noch dazu. Aber wie Helden nun einmal sind, man stürzte sich umgehend ins Vergnügen, vielleicht auch in den Kampf – ersteres sollte sich als solches zu Beginn gar nicht so recht
einstellen. Das Mittelmeer und die heimischen Baggerseen trennten doch Welten. Meine unterstützenden Worte fanden da überhaupt kein Gehör – Mann war völlig auf sich konzentriert – Mann
kämpfte den Kampf seines Lebens :o)) !!! Als das erste Lächeln auf seinem Gesicht stand, war ich beruhigt und so konnte mich faulenzenderweise auf meiner Strandliege niederlassen.
Reiner (Chef im Ring) – lächelte nur – er hatte wohl schon des öfteren diese Art von Binnenseesurfern gesehen. Da ich aber eine nun doch langsam abgehärtete Surferfrau bin,
sprach ich meinem Surfwunder stets Mut zu – lobte das sich die Balken bogen. Unter uns - ich hätte es auch nicht 2 Wochen ertragen können, in das missgelaunte Gesicht meines
eigentlich so optimistischen Surfhelden blicken zu müssen – schließlich hatte ich mir meinen Urlaub ja auch verdient. Von Tag zu Tag wurden die Erfolge größer, die Stimmung war ständig auf dem Höhepunkt
– (bei der Surferriege) – jetzt war es total cool, bei hohen Wellen surfen zu gehen. Ich hatte so manchmal schwer damit zu tun, die besagte gute Miene zum Surferspiel zu
machen. Aber mit jedem neuen Erfolg seines Surfhelden, wächst man mehr in die Rolle der „Surferfrau“ hinein. Mal ehrlich – hat man eigentlich eine andere Wahl ? Nachdem sich mein Göttergatte 2 Wochen fast ununterbrochen auf dem Mittelmeer ausgetobt hatte, kam der Moment des
Abschiednehmens. Auch mir fiel er wahrlich schwer. Auch wenn ich nicht direkt zum Surfen geboren bin, hat mir der Urlaub sehr gefallen. Die Kaffeestunden an Reiners Station , die zufriedenen
Gesichter unserer Helden, und die eigentlich immer gute Stimmung
habe ich noch lange vermisst. Tschüß - Verena |
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